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Ein Traum geht in Erfüllung

23. September 2025 - Oldenburger Land

Nachricht aus dem Offizialat: Minister Mohrs bei Orgeleinweihung in Bethen

Foto von Christian Kienel am OrgelspieltischGroßansicht öffnen

Christian Kienel (vorne am Orgelspieltisch) gab den Ehrengästen noch eine Einführung in die technischen Finessen des neuen Instrumentes. Mit dabei auch (Mitte) der niedersächsische Kulturminister Falco Mohrs.

Foto der Orgelbühne in St. Marien BethenGroßansicht öffnen

Ein Gesamtblick auf die neue Orgel. Auf der Orgelbühne stehen der Basilikachor Bethen, gemischte Chor Varrelbusch, Chorleiter und Organist Christian Kienel sowie, an der Orgel, Organistin Barbara Kienel.

Foto von Wallfahrtsrektor Monsignore Dr. Dirk Költgen Großansicht öffnen

Wallfahrtsrektor Monsignore Dr. Dirk Költgen

Foto vom der Orgelbühne in den KirchenraumGroßansicht öffnen

Seit 2017 hat die Kirchengemeinde St. Marien Bethen auf diesen Moment hingearbeitet: Am Sonntag (21.9.) weihte Monsignore Dr. Dirk Költgen die neue Orgel in der Basilika in Bethen ein. Die Weihe fand im Rahmen einer besonders musikalisch gestalteten Eucharistiefeier statt. Wie vielseitig die Fähigkeiten des neuen Instrumentes sind, erlebte die Festgemeinde dank der Organisten Barbara und Christian Kienel schon in der ersten Stunde. Sie wurden vom Basilikachor, vom gemischten Chor Varrelbusch sowie der Solistin Sigrid Buschenlange unterstützt. In der vollbesetzten Wallfahrtskirche feierten auch der niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur, Falco Mohrs, die Landtagsabgeordneten Stephan Christ und Christoph Eilers, Landrat Johann Wimberg und Bürgermeister Neidhard Varnhorn das neue Instrument.

„Ein Traum geht in Erfüllung“, sagte der Pfarrer, Monsignore Dr. Dirk Költgen, in der Predigt. Der Tag sei eine Zäsur im Leben der Pfarrei. In einer Gemeinschaftsleistung sei mit dem neuen Instrument des Orgelbaumeisters Dirk Eule ein Meisterwerk entstanden. Költgen dankte den Spendern, dem Orgelbauverein und allen Unterstützerinnen und Unterstützern, die das große Projekt ermöglichten. „Gott ist ein Organist, wir sind das Orgelwerk“, zitierte der Geistliche aus einem Gedicht des Barockdichters Angelus Silesius. Es sei interessant, dass eine Orgel überhaupt geweiht werde, bei anderen Instrumenten, die im Gottesdienst verwendet werden, sei das anders. Orgelspielen wolle gelernt sein, „begabte Musiker spielen nicht einfach, sie geben sich ihrem Spiel hin. Organisten beleben das Instrument!“, betonte der Wallfahrtsrektor. Da könne man Parallelen zu Gottes Schöpfung ziehen. Gott belebe die Menschen, er setze Harmonien und Disharmonien und nicht immer wisse man, was das Spiel zu bedeuten habe. Es komme auf jedes Detail an, jede Schraube, jede Pfeife an, „die Orgel ist ein Gesamtkunstwerk.“ Dass die Menschen das Orgelwerk seien, bedeute, dass es auf jede und jeden ankomme. „Es wird mit der Orgelweihe nicht nur das Instrument geweiht. Die Weihe gilt auch uns.“ Deshalb habe er die Weihe mit Weihrauch und geweihtem Wasser vom Altar aus in Richtung der Gemeinde vorgenommen, erklärte der Priester. 

Falco Mohrs überbrachte die Grüße der niedersächsischen Landesregierung. „Ich bin beeindruckt!“, sagte er. Musik sei in der Lage, traurige und fröhliche Dinge auszudrücken, sagte er. Dank vieler Jahre großen Einsatzes habe es die Kirchengemeinde geschafft, die neue Orgel so zum Klingen zu bringen. „Respekt und Anerkennung für das, was sie hier geleistet haben“, betonte der Kulturminister. 

In seinem Grußwort wünscht Weihbischof Wilfried Theising, Schirmherr des Orgelbauvereins, dass die neue „Orgel über Generationen hinweg Menschen berührt, dass sie die großen Feste des Kirchenjahres und die vielen Wallfahrten ebenso wie die Stille des Gebets begleitet und „dass ihr Klang uns immer wieder neu ins Staunen bringt über die Größe Gottes.“  

Orgelbaumeister Dirk Eule war mit einer kleinen Abordnung seiner großen Orgelmanufaktur zur Einweihung gekommen. Er dankte für das stets herzliche Willkommen der Pfarrei und die gute Zusammenarbeit in siebeneinhalb Jahren der Planungs- und Fertigungszeit. „Es ist vollbracht. Wir freuen uns, ihnen als Gemeinde das jüngste Kind der Eule-Familie übergeben zu dürfen.“ 

Die Orgel ersetzt ihre Vorgängerin, die in die Jahre gekommen war und erhebliche Mängel aufwies. Töne fielen aus, Pfeifen waren verstimmt und ganze Register konnten nicht oder nur selten genutzt werden. In einem Gutachten wurde damals bescheinigt, dass diese Situation auch durch eine kostenaufwändige Reparatur nicht zufriedenstellend gelöst werden könne. Deshalb hatte sich die Pfarrei für einen Neubau entschieden. 

Die Eule Orgelbau GmbH aus Bautzen plante, baute und intonierte in der Basilika eine neue Kirchenorgel mit freistehendem Spieltisch. Diese wurde speziell für den Kirchenraum konstruiert und angefertigt. Für das Projekt wird mit Gesamtkosten in Höhe von 800.000 Euro kalkuliert. Mit den 2004 Pfeifen aus Holz und Metall in 28 Registern lassen sich unterschiedlichste Klangfarben und Lautstärken erzeugen. Dafür hat die neue Orgel ein Haupt- und ein Schwellwerk. Die tiefsten Pfeifen sind über fünf Meter groß.

Johannes Hörnemann