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Ökumenekommission des Bistums Münster besucht Oldenburg – Impulse und gelebte Praxis der Ökumene

18. September 2025 - Oldenburger Land

Die Ökumenekommission des Bistums Münster auf Studienfahrt

Foto vor der Friedenskirche Großansicht öffnen

Vor der Friedenskirche der Evangelisch-methodistischen Gemeinde in Oldenburg: v.l.: Jürgen Woithe (Pastor d. Evangelisch-methodistischen Kirche), Dr. Aurica Jax (Ökumenebeauftragte im Bistum Münster), Stefanie Röhll (Referentin Ökumene und interreligiöser Dialog im Offizialatsbezirk Oldenburg), Dr. Heiko Overmeyer (Abt. Religionspädagogik im Bischöflichen Generalvikariat Münster), Pastoralreferent Matthias Schlettert (Borken), Pfarrer Dr. Oliver Kösters (Evangelische Kirchengemeinde Havixbeck), Christiane Selig (Bischöfliches Generalvikariat Münster) Pfarrer Dr. Martin Thiele (Katholische Kirchengemeinde Gimbte)

Foto der Ökumenekommission im Kirchensaal Großansicht öffnen

Das zweite Foto zeigt die Ökumenekommission mit ihrem Gastgeber, Pastor Jürgen Woithe, im Kirchensaal der Evangelisch-methodistischen Gemeinde Oldenburg

Vechta, Oldenburg, Bistum Münster, 17.9.; Um gelebte Praxis der Ökumene und um gelebte Praxis anderer Kirchen vor Ort kennenzulernen, begibt sich die Ökumenekommission des Bistums Münster alle zwei Jahre auf eine Studienfahrt. In diesem Jahr führte der Weg sie am Montag (15.9.) nach Oldenburg – genauer gesagt in die Peterstraße, die in der Stadt als „Ökumene-Meile“ bekannt ist.

Im Forum St. Peter hielt Prof.in Dr. Sallandt, seit 2024 Professorin für Systematische Theologie und Ökumene an der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg, einen Vortrag mit dem Titel: „Aufbrüche in der Ökumene: Doing Ecumenism beyond traditional politics“.Sie machte deutlich, dass ökumenische Diskurse oft von Spannungen geprägt sind: Zentrale Debatten im Ökumenischen Rat der Kirchen stoßen bei jungen und pentekostalen (pfingstlerischen) Kirchen auf geringes Interesse. Zudem warnte sie davor, neue Phänomene vorschnell in bestehende Systeme zu pressen, und plädierte für offenere Ansätze, die Ästhetik, Politik, Verschiedenheit und Interkulturalität berücksichtigen.  Abschließend betonte Prof.in Sallandt, dass Ökumene zunehmend als performatives Tun verstanden werden könne. Dies eröffne Chancen, Ökumene stärker als lebendige Praxis wahrzunehmen.

Im Anschluss erlebte die Kommission genau diese Praxis: Sie besuchte die Evangelisch-methodistische Kirche sowie die Garnisonkirche der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg. Die Friedenskirche, die rote Backsteinkirche der evangelisch-methodistischen Gemeinde Oldenburg, ist vielen Menschen aus dem Stadtbild gut bekannt. Pastor Jürgen Woithe berichtete der Gruppe im Kirchensaal über die Geschichte der methodistischen Kirche und aus dem Gemeindeleben der rund 300 Gläubigen in Oldenburg.

Die Garnisonkirche am Ende der Peterstraße wird seit 2018 nicht mehr als Gemeindekirche genutzt, ist aber dennoch ein lebendiger Ort: Reformierte feiern hier regelmäßig Gottesdienste, es finden Taizé-Feiern statt, Chöre treten auf, Organistinnen und Organisten nutzen den Raum zum Üben – ein Beispiel für ökumenische Offenheit und kreative Nutzung kirchlicher Räume.

Die 1973 durch den Bischof von Münster errichtete Bistumskommission für ökumenische Fragen besteht aus Priestern und Laien aus allen Regionen des Bistums Münster. Die Gruppe soll durch ihre Zusammensetzung zeigen, dass Ökumene nach dem II. Vatikanischen Konzil Aufgabe aller Gläubigen und nicht der Bischöfe oder theologischer Spezialisten alleine ist. Aufgabe der Kommission ist es, den Bischof in ökumenischen Fragen zu beraten und die ökumenische Arbeit auf allen Ebenen und in verschiedenen Bereichen pastoraler Arbeit der Diözese zu fördern.

Stefanie Röhll