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„Wir dürfen nicht leiern!“

12. November 2025 - Vechta, Oldenburger Land

Bericht aus der Fachstelle für Pastorale Bildung und Begleitung:

Seminar zur Gestaltung von Lichterandachten im Trauerfall

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Seminar zur Gestaltung von Lichterandachten im Trauerfall 

Vechta, Oldenburger Land, 12.11.; Ein Mensch stirbt. Manchmal nach langer Krankheit, manchmal unerwartet durch einen Unfall oder ein tragisches Unglück. Der Tod kommt plötzlich und für Nachbarn, Freunde und Familien unvorbereitet. Im Trauerfall sind Angehörige dann dankbar für konkrete Vorschläge und Ideen. „Gebete und gut gestaltete Gebetszeiten in Kirchenräumen können Menschen Trost schenken und ihnen im Umgang mit Bestürzung und Trauer helfen“, sagt Petra Focke, stellvertretende Leiterin der Fachstelle für Pastorale Bildung und Begleitung. 

Um Menschen, die im Trauerfall eine Gebetszeit durchführen möchten, hilfreiche Tipps mitzugeben, hatte die Fachstelle für Pastorale Bildung und Begleitung am Samstag, 8. November, zu einem Seminartag zur Gestaltung von Lichterandachten, Nachbarschafts- und Totengebeten in St. Antoniushaus nach Vechta eingeladen. Die Nachfrage war groß: Sechzehn Ehrenamtliche aus dem ganzen Oldenburger Land nutzten die Gelegenheit. 

„In vielen Gemeinden wird in den Tagen nach dem Todesfall und vor der Beerdigung gebetet, als Zeichen der Anteilnahme und der Zusammengehörigkeit“, erklärt Focke. Die inhaltlichen Variationsmöglichkeiten dafür sind vielfältig. Neben dem traditionellen Rosenkranzgebet der Nachbarschaften, hätten sich alternative und teils sehr individuelle Formen des gemeinsamen Gedenkens und Betens etabliert. „Sehr beliebt sind Lichterandachten“, betonte die Pädagogin. Oft seien diese inzwischen der Anlass, zu dem groß eingeladen wird, da die spätere Beisetzung im engsten Familienkreis stattfinden soll. 

Gute Konzeptvorschläge gibt es für solche Lichterandachten bereits in vielen Kirchengemeinden, stellt die Seminarleiterin fest. Um die Gebetszeiten individuell für den jeweiligen Verstorbenen anpassen oder gestalten zu können, erarbeitete Focke mit den Teilnehmenden Tipps, ließ Abläufe in Kleingruppen gestalten und diskutierte mit der Gruppe über mögliche Fehler in der Gestaltung. 

„Zu vermeiden ist die Gebetsleierei, ohne persönlichen Bezug“, meldete eine Teilnehmerin aus Varel anschließend zurück. Zu einer gut gestalteten Lichterandacht gehören eine persönliche Begrüßung, ein roter Faden und eine klare inhaltliche Idee, fassten die Teilnehmenden zusammen. Es sei nicht angemessen, den Verstorbenen über das Maß hinaus zu glorifizieren. Passender sei es, vielleicht das Lieblingslied des Verstorbenen einzubinden, oder nach anderen Elementen zu suchen, die ganz sinnlich Erinnerung ermöglichen, auch ohne Text und Worte. Beispielhaft wurden Kerzenlicht und Düfte genannt. „In einer Lichterandacht sollte immer auch Gelegenheit zu Stille und Sammlung gegeben werden“, erarbeitete die Seminargruppe. „Wir glauben an das Leben, auch im Tod! Solche oder andere positive Botschaften schenken den Menschen Hoffnung“, erläutert Focke und ergänzt: „Weniger ist mehr. Schon ein knapper Satz kann der rote Faden für eine solche Feier sein.“ Dafür brauche es feine Antennen, erfahren die Teilnehmenden. „Wer ist verstorben? Wie ist der Mensch verstorben? Wie können und möchten Angehörige in die Feier eingebunden werden?“ Solche und andere Fragen sind für die Gestaltung hilfreich. 

Solche Gebetsangebote sind vielerorts Tradition, aber nicht überall: Zur Seminargruppe gehören Ehrenamtliche, in deren Pfarreien derartige Angebote bislang nicht die Regel sind. „Wir haben heute viel gelernt,“ sagen sie. 

Mehr zum Angebot der Fachstelle für Pastorale Bildung und Begleitung finden Sie hier: 

www.ka-stapelfeld.de/fachstelle/die-fachstelle

Johannes Hörnemann